In dem idyllischen Hochgebirgsdorf Sorica, wo der Maler Ivan Grohar (1867–1911) geboren wurde, kann man sein Geburtshaus – ein bedeutendes Denkmal des slowenischen Kulturerbes – das als Museum renoviert wurde, besichtigen und sich gleichzeitig der Malerei- und Musikkunst überlassen. Die Gedenksammlung, Galerie und Ethnographisches Museum laden ein. In ihr ist auch eine gut versorgte und gut besuchte Bibliothek. In Grohars Gedenksammlung hängen acht Repliken seiner besten impressionistischen Werke und zwei Originale aus seiner Frühzeit mit dem Titel Die Krippe (slow. “Jaslice”) und Die Heilige Familie (slow. “Sveta družina”). Zu sehen ist auch ein unvollendetes Original ohne Titel. Der Maler Ivan Grohar begann seine Malerkarriere als hervorragender Bildschnitzer und Porträtist und diese Phase dauerte 10 Jahre. Ein Teil seines Schaffens ist nun in der ausgestellten Sammlung zu sehen. In die Zeit seines Schaffens gegen Ende des 19. Jahrhunderts geleiten Sie ein Ständer, ein Koffer, ein Malkasten, ein unvollendetes Gemälde und noch vieles mehr
In der Galerie stellen verschiedene Maler, Schüler der Malschule, Künstler aus Malkolonien, Bildhauer, Fotografen… aus. Auch ein Souvenir, ein Bild oder eine Zeichnung ist hier zu kaufen. Das Ethnographische Museum bewahrt das reiche kulturelle Erbe des Ortes, da die ethnographische Sammlung von einer Zeit zeugt, die nicht mehr existiert. Dorthin führen Sie Stellmacher, Holzfäller, Schneider, Näherinnen, Dachdecker von Schieferdächern, das Bauernwerkzeug, ein Bottich der Wäscherinnen, Töpfe an der Feuerstelle… Hier bleibt die Zeit nicht nur stehen, sondern Sie werden in eine Welt der Vergangenheit geführt, die vom Überlebenskampf, der harten und akribischen Arbeit einfacher Bauern und ihrer Geselligkeit geprägt war.
Renovierung von Grohars Haus
1989 beschloss der Besitzer von Grohars Haus, es zu verkaufen. In den unteren Räumen des Hauses befand sich bereits Grohars Gedenksammlung, die 1977 erneuert und zur Schau gestellt wurde. In der Bildungsgesellschaft Ivan Grohar hielten wir es für unangemessen und unzulässig, eine so wichtige Einrichtung dem zukünftigen Eigentümer zur freien Verfügung zu überlassen. Daher haben wir auf Initiative der Präsidentin Jožica Kačar beschlossen, eine Kampagne für den Kauf und die Renovierung des Hauses von Grohar zu starten. Da das Projekt für unseren Verein eine große finanzielle und organisatorische Aufgabe darstellte, haben wir uns umgehend an die Gemeinde, damals Gemeinde Škofja Loka, gewandt. Der Bürgermeister Jože Albreht versprach eine umfassende Hilfe und Unterstützung. Zusammen mit Miro Kačar wurden sie zu den Hauptakteuren bei der Umsetzung der vier Jahre dauernden Renovierung.
Im November 1989 fand in der Gemeinde Škofja Loka die erste offizielle Sitzung statt, bei der der Bauausschuss gewählt wurde, der im Januar des folgenden Jahres seine erste Sitzung abhielte. Es wurde vereinbart, dass die Präsidentin des Vereins, Jožica Kačar, die vom Verein abzuschließenden Verträge als Investor der Renovierung unterzeichnen wird. Präsident des Bauausschusses wurde Jože Albreht. Der Anfang war vielversprechend. Die damalige Kulturgemeinschaft Sloweniens bewilligte sofort bedeutende Mittel, das Unternehmen Etiketa Žiri stellte als Beitrag zehntausend farbige Aufkleber zum Verkauf her. Die Mittel für den Kauf des Hauses wurden von Petrol Ljubljana bereitgestellt, und die Gorenjska banka versprach, die Pläne zu finanzieren. Auch Grohars Verwandter France Golja gehörte zu den ersten, die Hilfe anboten. Der Handwerksverband von Škofja Loka mit seinem Präsidenten Franc Šifrar reagierte großzügig und schnell mit finanzieller Hilfe. Auch Firmen aus Železniki, allen voran Domel mit dem Direktor Tonet Rakovec, haben sich beteiligt. Wir haben auch sofort angefangen, Beiträge zu sammeln. Viele Namen sind eingetragen, es sind Einzelpersonen, Unternehmer, Gremien, Verbände, Institute eingetragen. Zavarovalnica Kranj und das Institut für soziale Entwicklung von Škofja Loka haben sehr schnell und mit beträchtlichen Mitteln reagiert. Jedes Bauunternehmen, das die Renovierung durchführte, steuerte seinen Anteil bei, SCT Ljubljana sogar in Höhe von vier Prozent der Gesamtinvestition. Auch viele slowenische Maler haben sich in das Programm der Sammlung von Mitteln angeschlossen und ihre Werke gespendet. Fast alle slowenischen Medien berichteten über das Geschehen im Zusammenhang mit der Renovierung von Grohars Haus in Sorica. Dabei haben sich sehr TV Ljubljana, Gorenjski glas und das damalige Radio Žiri beteiligt.
Dennoch waren die gesammelten Mittel kleiner als die Kosten für die Renovierung. Daher vertrat der Bauausschuss den Standpunkt, dass die Mittelbeschaffung systematisch geregelt werden sollte, das heißt, die Mittel sollten von der Gemeinde und der Republik aufgebracht werden. Und so wurde der Wiederaufbau 1992-1994 aus diesen Quellen finanziert. Die Renovierung wurde im Herbst 1994 abgeschlossen. Die Berechnung erfolgte in D-Mark und betrug insgesamt 316.172 D-Mark. Der Projektplan für die Renovierung wurde von den Architekten Katarina Langus und Matjaž Kodek erstellt. Die Arbeiten begannen am 15. Oktober 1990 aufgrund der Bauanzeige, für die die Gemeinde Škofja Loka die Genehmigung erteilt hat. Da das Gebäude vorübergehend zum Kulturdenkmal erklärt wurde, beteiligte sich auch das Institut für den Schutz des Natur- und Kulturerbes Ljubljana an der Renovierung. Aufgrund des umfassenden Arbeitens wurde der Wiederaufbau in vier Etappen unterteilt: Die erste Phase wurde von der Firma Tehnik durchgeführt, die die Sanierung von Wänden, armierten Decken, Anordnung von Schornsteinen, der Treppen und Erdbebenankern beinhaltete. Von dem ehemaligen Gebäude, das sich in einem äußerst baufälligen Zustand befand, blieben nur das Dach und die tragenden Wände erhalten. Die zweite Phase wurde 1992 von SGP Gradbinec Kranj durchgeführt. Auf dem PTT-Gelände wurden Bauarbeiten, Trennwände, Roh- und Feinputze, Rohinstallationen von Strom, Wasser, Zentralheizung, Zimmererarbeiten und Dachsanierung durchgeführt. Die dritte Phase wurde von SCT Ljubljana durchgeführt. 1993 wurden der Dachboden, der Keller, die Fassade und die Umgebung gestaltet. Die vierte Phase wurde 1994 von Handwerkern durchgeführt. Abschlussarbeiten wurden durchgeführt: Fußböden, Pflaster, Türen, Zäune, Anbringung aller Armaturen und Lampen. Alle Arbeiten wurden im November 1994 abgeschlossen. Die Renovierung wurde so konzipiert, dass das Haus als Kulturdenkmal in seiner äußeren Originalität erhalten bleibt und das Innere mit durchdachten Lösungen die Umsetzung der geplanten Programme ermöglicht. Das Zuhause des Künstlers ist nicht nur als Museum renoviert. Seine Türen stehen weit offen für alle künstlerischen Aktivitäten, die Menschen verbinden und bereichern.
Grohars Gedenksammlung enthält fünf Originale aus der Frühzeit des Malers, der Zeit der Bildschnitzerei, die den Slowenen wenig bekannt ist. Ausgestellt sind auch einige seiner persönlichen Gegenstände. Die Sammlung wurde bereits 1977 aufgebaut, die wir während der Restaurierungszeit ins Pfarrhaus verlegten. Für die Sammlung und später für das errichtete Denkmal hat sich sehr der damalige Präsident Marijan Peternelj engagiert. Die ethnografische Sammlung im Keller von Grohars Haus zeugt von einer Zeit, die nicht mehr existiert. Es gab Schuster und Schneider, Stellmacher und Schmiede, geschickte Dachdecker von Schieferdächern… Über der Feuerstelle stehen einsam eiserne Töpfe. Über das harte Leben des Bauern zeugen handgemachte Werkzeuge, hinter den Holzfällern bleiben nur Sägen und Äxte, der Bottich der Wäscherinnen ist leer…
Schon von Anfang an verläuft im Haus auch ein Musik- und Malworkshop. Der Musikworkshop Orpheus (Orfej), benannt nach dem altgriechischen mythologischen Sänger, verbindet Liebhaber des Gesangs und des instrumentalen Spiels, die auch gerne selber musizieren. Die Teilnehmer werden unabhängig von ihrer musikalischen Erfahrung mit einer Vielzahl von Schlaginstrumenten, Rhythmen, Begleitungen und Melodien konfrontiert. Der Malworkshop lehrt auf interessante Weise die Grundlagen des Zeichnens, Schattierens, der Farbkreise und des Malens. Seit 1995 verläuft in Grohars Haus ein Programm für slowenische Schulen, das vom Zentrum für schulische und außerschulische Aktivitäten durchgeführt wird. Dies ist eine öffentliche Einrichtung, die 1992 von der Republik Slowenien gegründet wurde. Es führt pädagogische Aktivitäten durch, die Teil des Lehrplans der Primar- und Sekundarstufe sind. Auch Grohars Haus in Sorica wurde in dieses Bildungsnetzwerk aufgenommen.
Eigentümer des Hauses ist die Gemeinde Železniki.